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AYURVEDA Grundlagen

Bedeutung

Viele Menschen denken an Wellness-Anwendungen wie den bekannten Stirnguss, mit dem viele Hotels für ihren Spa-Bereich werben, wenn sie an Ayurveda denken. Tatsächlich aber ist Ayurveda die traditionelle Heilkunde mit dem vermutlich meisten Erfahrungwissen weltweit, da sie seit über 2.000 Jahren lückenloser Anwendung überliefert wird und so über ein extrem umfassendes Behandlungswissen verfügt. Weder die TCM, die erst im 20. Jahrhundert politisch gelenkt wieder aufgelebt ist, noch die europäische Heilkunde – mit Ausnahme der Schriften von Hildegard von Bingen – kann auf eine solche Überlieferung zurückblicken.

Bild-2-Ayurveda-Grundlagen

Ayurveda bedeutet „Lebenswissenschaft“ (ayus = „Leben“ und veda = „das Wissen“) und hat seine Wurzeln in den heiligen indischen Schriften, den sog. Veden, die genau wie die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) körperliche, emotionale, geistige und spirituelle Aspekte des Heilens miteinander verbinden. Somit kann Ayurveda als perfektes Beispiel eines ganzheitlichen Heilsystems betrachtet werden.

Dabei geht es v.a. um fünf Bereiche:

  • Gesunde, typgerechte Ernährung
  • Bewegung durch Yoga für körperliches Wohlbefinden
  • Ausleitende Verfahren, v.a. über Darm („Vasti“) und Nase („Nasri“), aber auch externe Ausleitungen bspw. durch Schwitzkammern („Svedana“) und Ölmassagen
  • Kräuterheilkunde
  • Bewusstes Atmen und Meditation zum Energietanken und zur Ruhefindung

Bild-3-Alltagstipps-Stoffwechsel

 Der Ernährung kommt dabei im Ayurveda eine besondere Bedeutung zu – sowohl in der Vorsorge als auch in der Therapie von Erkrankungen. Gewürze und Kräuter werden gezielt als Heilmittel eingesetzt. Im Ayurveda sind Gewürze vergleichbar mit den Kräutertees der westlichen Naturheilkunde. Wir haben die wichtigsten Gewürze und Kräuter in dieser Kategorie für euch zusammengestellt.

Die Regelkräfte

Ebenfalls wie in der TCM basiert im Ayurveda alles auf den fünf Elementen Feuer, Wasser, Erde, Luft und Äther (für Luft und Äther stehen in der TCM Holz und Metall), aus denen sich alles zusammensetzt. Diesen fünf Elementen werden die drei sog. „Doshas“ zugeordnet – das sind die Regelkräfte Vata (Äther, Luft), Pitta (Feuer, Wasser) und Kapha (Erde, Wasser).

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Vata

Vata ist das Bewegungsprinzip im menschlichen Körper und eng mit dem Nervensystem verknüpft. Sein Hauptsitz liegt unterhalb des Bauchnabels im Bereich des Dickdarms. Alles, was sich in uns bewegt, ist von Vata bestimmt: der Atem, die Verdauung, der Stoffwechsel und die Gedanken.

Eigenschaften: kalt, trocken, rau, schnell, hart und rissig. Dominiert Vata, dann ist die Haut trocken, Hände und Füße häufig kalt, Stoffwechsel und Sprechweise schnell und die Haare fein.

Auf der geistigen Ebene zeichnet sich Vata-Dominanz durch Sprunghaftigkeit, Wissensdurst, Begeisterungsfähigkeit und das sprichwörtliche Jonglieren mit mehreren Bällen gleichzeitig aus. Der Vata-Typ fängt viele Dinge enthusiastisch an, bringt diese aber oft nicht zuende bzw. verliert schnell das Ziel aus den Augen. Kühles und windiges Wetter empfindet er als unangenehm.

    • Positiv: Leichtigkeit, Heiterkeit und Lebensfreude, Wachheit, Klarheit, Kreativität
    • Negativ: Unruhe, Schmerzen, Dünnhäutigkeit, Traurigkeit, Depressionen

 

Hilfreich bei zu viel Vata: Routinen, warme Mahlzeiten (ideal süß, sauer und salzig), wenig Rohkost, Massagen und Bäder

Pita

Pitta ist für Verdauung, Stoffwechsel, Intellekt, Hormonhaushalt und die Wärmeproduktion des Körpers zuständig. Es hat seinen Sitz im Magen, im Zwölffingerdarm und im Dünndarm.

Eigenschaften: heiß, scharf, flüssig, feucht, sauer, bitter und plötzlich auftretend. Ist das Pitta zu hoch, hat man ständig Hunger und ist sehr ungeduldig, ärgerlich und gereizt, wenn nicht sofort etwas Essbares zur Verfügung steht. Unreine Haut, Magenschmerzen, Sodbrennen, Durchfall und Entzündungen sind oft auftretende Pitta-Probleme.

Auf der geistigen Ebene ist Pita-Dominanz v.a. an Ehrgeiz und Perfektionismus zu erkennen; sie sind sehr kritisch mit sich selbst und anderen. Pitta-Typen verlieren ihr Ziel nicht aus den Augen. Pitta verleiht eine starke Ausstrahlung, Intelligenz und großen Willen.
Führungspersönlichkeiten sind daher oft Pita-Typen. Ein Zuviel führt zu Aggressionen und dem Zwang, immer und überall der Beste sein zu wollen.

    • Positiv: viel Energie, Charisma, Ausstrahlung, glühende Augen, zielgerichtete Energie, begeisterungsfähig.
    • Negativ: Hitzegefühl, Entzündungen, Aggressionen, Neid, Eifersucht

 

Hilfreich bei zu viel Pitta: regelmäßige Entspannungsphasen (kein Leistungssport, lieber ruhige Spaziergänge), Meditation, Yoga, ausreichend Schlaf, alle kühlenden Speisen und Gewürze wie Melone, Kartoffeln, Fenchel, Kardamom, Minze und Koriander. Vermieden werden sollten scharfe und säuernden Lebensmittel wie Fleisch, Weißmehlprodukte, Alkohol, Kaffee und Zucker.

Kapha

Kapha steht für Kraft, Struktur, Stabilität, Potenz und ist so etwas wie das Gerüst des Körpers. Es hat seinen Sitz im oberen Teil des Magens und in der Brust. Es ist neben der Körperstruktur, d.h. v.a. dem Knochengerüst, für unser Immunsystem und den Flüssigkeitshaushalt zuständig. Ein Zuviel äussert sich u.a. in Übergewicht, Trägheit, Diabetes oder hohen Blutfettwerten.

Eigenschaften: süß, schwer, beständig, weich, kalt, ölig, fettig, träge. Ist Kapha zu dominant, wird man leicht unflexibel. Heißhunger, insbesondere nach süßen und fetten Speisen, aus Lust und Langeweile führen leicht zu einer Überfettung des Gewebes.

Auf der geistigen Ebene steht Kapha für Mut und emotionale Stabilität. Kapha-Typen sind etwa behäbig, dafür aber sehr ausdauernd und stark. Sie handeln wohlüberlegt, überdenken Entscheidungen sehr gründlich und bevorzugen einen ruhigen, gleichmäßigen Lebensstil. Spontane Entscheidungen und Hektik mögen sie nicht. Kapha-Typen haben oft den Wunsch nach Alleinsein, Faulenzen und begegnen Konflikten am liebsten mit „Aussitzen“.

  • Positiv: ruhige beständige Persönlichkeit, Geduld, Mitleid, Zärtlichkeit, Standfestigkeit
  • Negativ: fehlende Antriebskraft, Lethargie, Ignoranz, Trägheit. Er ist geistig festgefahren und unbeweglich

 

Hilfreich bei zu viel Kapha: viel körperliche Aktivität (auch mit Anstrengung), Aktivurlaub, scharfe und bittere Lebensmittel zur Anregung von Stoffwechsel und Verdauungskraft, wie bspw. Chicoree, Spinat, Mangold, Artischocken, gewürzt mit Kreuzkümmel (Cumin), Pfeffer, Chili, Meerrettich, Kurkuma, Ingwer und Senfkörnern.

Stehen Vata, Pitta und Kapha im Einklang, ist der Mensch nach ayurvedischer Auffassung gesund - dann ist der Organismus selbsterneuernd und selbstkorrigierend.

Dabei versteht der Ayurveda unter „Gesundheit“ mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit. Der ayurvedische Ausdruck für einen gesunden Zustand ist „svastha“, was so viel heisst wie „im Selbst verweilen“.
Ist das Gleichgewicht der Doshas dagegen gestört, so entstehen Krankheiten. Sie beginnen immer dann, wenn unser natürlicher Gesundheitszustand („Prakriti“) mit einem krankmachenden Faktor wie bspw. (emotionaler) Stress, ungesunde Ernährung, Umweltgifte etc konfrontiert wird.

Ayurveda in der heutigen Zeit

Die Schulmedizin orientiert sich an einem sog. molekularbiologischen Körpermodell und analysiert Enzyme, Hormone, Gene, Erreger etc. und versucht auf der Mikroebene, einzelne dieser biologischen Substanzen zu modifizieren oder auszuschalten. Ayurveda dagegen denkt in Eigenschaften: „Bewegung“, das Hauptmerkmal von Vata, begünstigt bspw. ein Milieu, das Stresssymptome, Anspannung, Verstopfung und Konzentrationsstörungen hervorbringt. „Sauer“ (Pitta) führt langfristig zu Entzündungen und „süß“ (Kapha) führt zu Übergewicht und Risiko für Diabetes.

Anders als nach unserem westlichen Verständnis gibt es daher im Ayurveda auch keine „gesunden“ oder „ungesunden“ Lebensmittel, sondern nur für die jeweilige Dosha-Konstitution „geeignete“ oder „ungeeignete“. So würden wir bspw. eine Orange aufgerund ihres hohen Vitamin C-Gehaltes als grundsätzlich gesundes Lebensmittel einstufen; für einen Pitta-Typ aber würde der Ayurveda die Orange als denkbar ungeeignet und insofern als „ungesund“ einstufen.

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Ayurveda wurde von der WHO als medizinische Wissenschaft anerkannt und ist in Indien und vielen angrenzenden südasiatischen Ländern staatlich anerkannt und der modernen Schulmedizin gleichgestellt. Dabei kommt Letztere v.a. bei akuten Problemen wie bspw Knochenbrüchen zum Einsatz, wohingegen v.a. chronische Erkrankungen primär ayurvedisch behandelt werden.

Auf der Website http://dharaonline.org , die von der indischen Regierung etabliert wurde, findet ihr eine gute Übersicht von Artikeln mit dem Schwerpunkt „Ayurveda“, die weltweit in wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht wurden. Dank einer guten Keyword-Suche findet ihr so schnell alles Relevante zu eurer spezifischen Fragestellung.

Rechtliche Verbraucherinformation

Die deutsche und europäische Rechtsprechung möchte den Verbraucher vor vermeintlich irreführenden Wirkaussagen schützen. Die Aussagen, die hier gemacht werden, beziehen sich auf die ayurvedischen und TCM-Originaltexte. Dieses jahrtausendealte überlieferte Wissen basiert auf Erfahrungen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Es soll nicht behauptet werden, dass die Produkte, die hier beschrieben werden, eine Wirkung im Sinne der westlichen Medizin haben. Alle Produkte sind Nahrungsergänzungen; sie sind keine Medikamente und haben auch keine medizinische Wirkung. Wenn Sie krank sind und medizinische Versorgung benötigen, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker

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