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Ayurveda-Kräuter – Ein zentraler Bestandteil der Kräuterheilkunde

Rasayana

Im deutschen Sprachgebrauch wird die ayurvedische Fachrichtung „Rasayana“ häufig mit Verjüngung oder Anti-Aging des Ayurveda übersetzt. Aber handelt es sich tatsächlich bei dieser Fachrichtung lediglich um Verjüngungsmaßnahmen?  

Im Ayurveda hat der Begriff Verjüngung eine weitaus tiefgehendere Bedeutung als Faltenfreiheit und Schönheit. Es ging darum, dem durch Altwerden entstehenden Leid vorzubeugen, um sich in der zweiten Lebenshälfte verstärkt der spirituellen Selbstverwirklichung widmen zu können. Der Begriff „Rasa“ ist wie so manche Sanskritwörter vielfältig und ganzheitlich, so dass er kaum Eins-zu-eins ins Deutsche zu übersetzen ist. In der Ayurveda Literatur finden sich Begriffe wie Körpersaft, Gefühl, Plasma (Rasagewebe). Unabhängig davon werden auch die 6 Geschmackrichtungen als „Rasa“ bezeichnet.

Die Rasayana Fachrichtung lässt sich in zwei Bereiche gliedern, nämlich der einer Rasayana Therapie für einen optimalen Zustand des Nährgewebes und dem Verhaltensrasayana für psychische und geistige Reinheit.

Obwohl die Rasayana Therapie neben der Einnahme von Heilpflanzen (Vatapika) auch Massagen, Entschlackungsverfahren, Entspannungstechniken beinhaltet, wird  im heutigen Ayurveda zumeist die Einnahme von Rasayana Pflanzen (Vatapika) darunter verstanden. Diese Pflanzengruppe weist laut den ayurvedischen Schriften eine geweberegenerierende Wirkung auf.

Drei Beispiele für typische Rasayana Präparate

  • Amalaki-Frucht (Emblica officinalis): Am besten entfaltet die Amla-Frucht ihre Wirkung in mehrfach aufgekochten und anschließend eingedicktem Zustand. Insbesondere ideal für Sportler aufgrund der muskelaufbauenden, fettreduzierenden Wirkung, wobei gleichzeitig die Übersäuerung gepuffert wird. Amla ist in Form von Presslingen, Kapseln oder Pulver erhältlich.
  • Triphala: Ein Mischpräparat bestehend aus drei Früchten Amalaki (Emblica officinalis), Haritaki (Terminalia chebula) und Bibhitaki (Terminalia belerica). Eine ergänzende Mischung aus jeweils einer Vata, Pitta und Kapha ausgleichenden Frucht. Es unterstützt Stoffwechsel, Verdauung und stärkt dadurch sämtliche Organe. Durch die leberentgiftende Wirkung kann es auch altersbedingte Sehschwäche vorbeugen. Es gibt im Ayurveda einen Zusammenhang von Leber und Auge. Im Rahmen einer Prävention täglich vor dem Schlafengehen.(Dosierung ab 2 g pro Tag). Die kühlende Wirkung der Mischung kann auch vor übermäßigem Nachtschwitzen schützen.
  • Chyavanprash: Benannt nach dem heiligen Weisen Chyavan gilt diese potenzierte, aus über 50 Kräutern (Hauptbestandteil Amalaki) bestehende reichhaltige Mischung als eines der effektivsten Rasayana zur Immunstimulation. Es fördert vor allem den gesunden Zellaufbau und hat laut Ayurveda eine antiallergische Wirkung. Das Chyavanprash ist als Paste (Leham) erhältlich. Da es sich um ein Aufbaupräparat handelt erfolgt die Einnahme üblicherweise vor dem Essen. (Dosierung ab 1 Kaffeelöffel pro Tag)

Kontraindikationen für die Einnahme von Triphala sind übermäßig weicher Stuhl und  Chyavanprash ist bei Diabetes aufgrund des Zuckergehaltes nicht geeignet. Diese Rasayanas können präventiv zur Aufrechterhaltung des inneren Gleichgewichts genutzt werden. Bereits meine indischen Großeltern pflegten die regelmäßige Einnahme von Triphala und Chyavanprash und konnten sich bis ins hohe Alter fit halten.  Neben spezifischen ayurvedischen Rasayana-Präparaten gelten aber auch Nahrungsmittel wie Milch, Ghee, Knoblauch, etc. als Rasayana-Substanzen.

Im heutigen Ayurveda fast irrelevant ist hingegen die Rasayana Therapie des „Kutipravesha“. Hier hält der Patient für einen astrologisch berechneten Zeitraum in einem von der Außenwelt völlig abgeschnittenem Spezialhaus geistige Übungen ab, fastet, nimmt Rasayana Präparate ein und bekommt nur leichte Kost gereicht.

Verhaltensrasayana (Achara Rasayana)

Um Körper, Geist und Seele dauerhaft in Einklang zu bringen, ist eine positive Verhaltensweise nach ayurvedischen Prinzipien empfehlenswert. Zum Verhaltensrasayana gehören in erster Linie ethische Aspekte wie Wahrheitsliebe, Wohlverhalten gegenüber Mitmenschen, Hingabe an Liebe und Mitgefühl, Toleranz, Altruismus, freundliche Sprache, innerliche Ruhe, Selbstkontrolle, Sauberkeit usw.

Negative Gefühle wie Eifersucht, Neid, Hass, Angst, Arroganz, Zweifel schädigen  das Immunsystem und sollen daher gar nicht erst aufkommen. Diese Gefühle sind im Ego (Ahamkara) und Geist (Manas) beheimatet. Durch eine Förderung der Positivität gelingt es uns negative Gefühle leichter loszulassen und aus einem höheren Bewusstsein heraus zu leben. Folglich können sich die Grundsätze des Verhaltensrasayanas vielfach in uns stärker manifestieren.

Um die Reinheit der Psyche zu unterstützen, empfehle ich folgende Anwendungstechniken bzw. Verhaltensweisen im Alltag.

  • Spontan und bewusst Positives wahrnehmen (die Schönheit der Natur, den Sonnenaufgang, die Wunder der Erde, angenehme Mitmenschen etc.)
  • Visualisierungstechniken zur Steigerung der Positivität z.B. „Ich atme Licht und Liebe ein und gebe allen Ärger an die Schwerkraft der Erde ab.“
  • Kontemplationstechniken z.B. mit ganz leicht geöffneten Augen auf eine Kerzenflamme konzentrieren für ca. zehn Minuten und dabei die Kraft spüren.
  • Situative Anwendung einer Affirmation bei Auslösern von negativen Gefühlen: z.B. bei Neid: „Ich freue mich mit über den Erfolg des Nachbarn. etc.“ bzw. bei Hass: „Ich verzeihe dem/der ….. und wünsche, dass mir verziehen wird.“
  • Bevorzugung energiereicher, frischer, nahrhafter Nahrung (Milch, frisches Gemüse, frisches Obst, unverarbeitete Naturprodukte ..= sattvische Nahrungsmittel)
  • Mäßiger Konsum von Reizüberflutungen wie Fernseher, Computer, Handy, Radio, insbesondere bei Negativberichterstattungen in Medien
  • Eine offene Gesprächskultur in Partnerschaft und Familie pflegen

Das Loslassen von belastenden Gefühlen der Vergangenheit ist einer der zentralsten Bestandteile zur Minimierung von Ama (unverdautes Material in Körper und Geist). Eine der hauptsächlichen Ursachen von Ama sind unverarbeitete Gefühle. Ama stellt laut Ayurveda einen Nährboden für Krankheiten dar.

Das ursprüngliche Ziel im Ayurveda ist das Streben nach den wahren inneren  Werten um letztlich die spirituelle Selbstverwirklichung zu erlangen. Das Verhaltensrasayana ist aus der Rasayana Fachrichtung, sowie dem ayurvedischen Lebensstil nicht auszuklammern.

Rasayana ist ein ganzheitliches Konstrukt innerhalb der Ayurveda Gesundheitskunde (Swastha vritta), das mit allen anderen Disziplinen des Ayurveda zusammenhängt.

 

Vielen Dank für diesen Artikel an unseren Gast-Autor David Batra (Magister FH)

Ayurveda Batra

Holzmeisterstraße 6

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Telefon: +43 680 12 16 478

E-Mail: ayurveda@batra.at

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