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Glutathion - seine Rolle als Antioxidans und in der körpereigenen Entgiftung

Was genau ist Glutathion?

  • Glutathion ist ein Tripeptid aus den 3 Aminosäuren Glutaminsäure, Cystein und Glycin
  • Es kommt in 2 Zuständen vor, die ineinander übergeführt werden:
    • Reduziertes Glutathion (GSH)
    • Oxidiertes Glutathiondisulfid (GSSG) (2 H+ entfernt)
  • Lebensmittelrechtlich handelt es sich um ein „funktionelles Nahrungsprotein“ (keine Aminosäure, daher keine Einschränkung in der Nutzung)
  • Glutathion kann vom Menschen synthetisiert und recycelt werden, aber verschiedene Bausteine sind essenziell
  • Voraussetzung für Glutathion-Synthese und -Recycling
    • Aminosäuren (L-Glutamat, L-Cystein, L-Glycin sowie Vorläufer Methionin und evtl. N-Acetylcystein) à hohe Abhängigkeit von Cysteinverfügbarkeit !
    • Enzyme (Ɣ-Glutamyl-Transpeptidase, Peptidase, Ɣ-GlutamylCyclotransferase, Ɣ-Glutamyl-Cystein-Synthetase, GSH-Synthetase) à hohe Abhängigkeit von Aktivität der Ɣ-Glutamyl-Cystein-Synthetase
    • Cofaktoren, die Synthese und Recycling unterstützen (α-Liponsäure, Vitamin C, Vitamin E, Vitamin B2, Vitamin B3, Magnesium)
    • Energie und funktionsfähige Mitochondrien (inkl. Cofaktoren wie Coenzym Q10, L-Carnitin, Vitamine B1, B2 und B3) à GSH-Synthese ist ATP-abhängig

 

Bioverfügbarkeit von oralem Glutathion

  • Verdauungstrakt nimmt GSH und andere ernährungsphysiologisch nützliche Peptide intakt auf (bspw. Casomorphine, Proteasen)
  • Aktiver Transport durch intestinale Membranen bzw. Darmepithelzellen nachgewiesen (mit teilweisem Abbau zu Aminosäuren intrazellulär)
  • Wahrscheinlich zusätzlich auch Resorption als Glu-Cys-Dipeptid und Resynthese des Tripeptids (in der Leber)
  • GSH-Zufuhr verbessert den GSH-Status mehr als entsprechende Mengen der Einzel-Aminosäuren
  • GSH übernimmt Funktionen im Darm sowie im Organismus extrazellulär und in verschiedenen Zellkompartimenten
  • Gesunde Darm-Mucosa wichtig für Resorption von Di-/Tripeptiden
  • Gründe, warum bei einigen Autoren nach oraler GSH-Gabe kein GSH-Anstieg im Plasma nachgewiesen werden konnte:
    • Kurze GSH-Halbwertszeit
    • Bei niedriger GSH-Konzentration und schlechtem Redox-Status kein GSH-Anstieg
      (hoher GSH-Verbrauch für Regeneration anderer Redox-Systeme, wie bspw. Ascorbinsäure)

  

  

 

Wirkungen von Glutathion

 

 

 

Antioxidative Effekte

  • Nicht-enzymatisches Antioxidans
    • wichtigstes hydrophiles Antioxidans der Zelle (bindet direkt Radikale und Stickstoffmonoxid (NO) und reduziert andere Antioxidantien)
    • wird oxidiert zu GSSG (und wieder reduziert mit Hilfe des Enzyms Glutathion-Reduktase)
  • Coenzym für enzymatischen Glutathionperoxidasen (Metalloenzyme)
    • reduzieren toxische Peroxide wie Wasserstoffperoxid und Lipidhydroperoxide durch Reaktion mit Glutathion)
      • Enzyme sind Proteine (benötigen Aminosäuren, Zink, Vitamin B6 und B12)
      • Enzyme benötigen Aktivatoren (Selen, Zink, Mangan)

 

Regeneration von Antioxidantien

 

 

Inaktivierung von aktiviertem Sauerstoff

 

Entgiftende Effekte von GSH

  • Glutathion in der Entgiftungsphase I
    • Entsorgung von radikalischen Metaboliten (Bestandteil des Redox-Netzwerks)
  • Glutathion in den Entgiftungsphasen II und III
    • Coenzym für Glutathion-S-Transferasen
    • Bindungspartner von Schadstoffen
      • fängt über Thiol-/Sulfhydryl-/SH-Gruppe Toxine, mehrwertige Schwermetalle wie Quecksilber, Cadmium, Blei und andere Fremdstoffe
      • bildet Schadstoff-Glutathionkomplexe, die als Mercaptursäurederivate über Niere und Gallenflüssigkeit ausgeschieden werden
      • mindert durch Komplexbildung mit „guten“ Spurenelementen pro-oxidatives Risiko hoher Konzentrationen dieser Stoffe (z.B. Fenton-Reaktion von Eisen mit Vitamin C)
    • Anmerkung: GSH ist mit andern Chelat-Bildnern wie bspw. α-Liponsäure kombinierbar.

 

 

Glutathion und Entgiftung Phase II

 

 

Ursachen für Glutathion-Mangel und mögliche Folgen

  • Ursachen
    • Geringe Zufuhr (z.B. Ernährung, Resorptionsstörungen)
    • Hoher Bedarf (z.B. Radikalenbelastung, Schadstoffbelastung, Krankheit, Lebensstilfehler, Alter, Stress, Sport)
    • Störungen von Glutathionsynthese und -Stoffwechsel (z.B. Mangel an Aminosäuren, Glutathionreduktase oder Glutathionperoxidase)
  • Folgen
    • Oxidativer und nitrosativer (NO) Stress
    • Energiemangel
    • Defizit an Thiolgruppen (-SH)
    • Entgiftungsstörungen
    • Immunsuppression und Infektanfälligkeit
    • Reperfusionsschäden, erhöhte Hämolyseraten
    • neurologische, psychomotorische, cardiovaskuläre, okuläre und hepatische Störungen

 

 

Glutathion-Diagnostik

  • Ernährungs- und Lebensstilanamnese
  • Spezielle Symptomatik
  • Laboruntersuchung
    • Glutathion gesamt (Erythrozyten): 1805-3600 μmol/l
    • GSH reduziert (Leukozyten oder Erythrozyten): 962-3329 μmol/l
    • Quotient GSH:GSSG (Serum): 99:1 bis 90:10 (à keine Aussage über intrazelluläre Situation)
    • Glutathion-Peroxidase: 4170-10880 U/l
  • Bei Belastungen/Erkrankungen zunächst Verschiebung des Quotienten GSH / GSSG
  • Langfristig Abnahme des Gesamt-Glutathions

 

 

Glutathion-Bedarf

  • Der genaue Glutathion-Bedarf zusätzlich zu Ernährung und Eigensynthese ist nicht genau bekannt und von vielen Faktoren abhängig (Zufuhr, Synthese, individuelle Situation)
  • Bei Belastungen/Erkrankungen zunächst Verschiebung des Quotienten GSH / GSSG
  • Langfristig Abnahme des Gesamt-Glutathions
  • Störungen erst deutlich, wenn GSH-Bestand < 1 g (es fehlen also dann bereits ca. 7 g auf „Normalbestand“)
  • Zudem wegen fortdauernder Belastung weiter hoher GSH-Bedarf

 

Typische Glutathion-Dosierung

Substanz

Dosierung oral (pro Tag)

Dosierung parenteral (pro Tag)

Glutathion-Prävention (bei Risiken)

0,2 – 1 g

-

Glutathion-Therapie initial

1-5 g

400-600 mg

Glutathion-Nachsorge (nach Therapie)

0,6-1,2 g

-

  • Orale Bioverfügbarkeit ist gesichert!
    (z.B. Richie JP et al.; Randomized controlled trial of oral glutathione supplementation on
    body stores of glutathione; European Journal of Nutrition 2014)

 

Glutathion-Gehalt von Lebensmitteln (Quelle: Reuss F)

Lebensmittel

GSH mg/kg

Bierhefeextrakt (frisch)
Leber (schlachtfrisch)
Leber (Handelsware)
Rinder-Muskelfleisch (schlachtfrisch)
Avocado
Wassermelone
Spargel (roh)
Schinken (Handelsware)
Rinder-Muskelfleisch (Handelsware)
Broccoli
Spinat
Petersilie
Huhn
Blumenkohl (roh)
Kartoffeln (roh)

10000 (Reiff, 1960)
7370-10000 (Abuja, 2006)
1200-2750
250-750
310 (Bloem, 2003)
280 (Bloem, 2003)
280 (Bloem, 2003)
230
200
140
120
120
95
74
71

 

 

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