Kindheit
Die Kindheit wird im Ayurveda als die Kapha-Phase gesehen, eine Phase in der das Erdelement große Bedeutung hat. Die Kinder legen an Substanz zu, das Gewebe vermehrt sich, sie wachsen. Wir Eltern haben heutzutage eine immer größere Herausforderung, entspannt zu bleiben bei allem, was auf uns einprasselt und allen Aufgaben, die wir zu bewältigen haben.
Was ist für Kinder in Ihrer Entwicklung besonders wichtig?
Entspannte Eltern :-)
Wirklich wahr! Beobachten wir uns selbst, haben doch gestresste Mitmenschen einen unangenehmen, beunruhigenden Effekt auf uns. Wie soll es dann unseren Kindern gehen, wenn wir dauer-gestresst sind?
Den durch Robert Owen aufgegriffene Achtstundentag mit dem Slogan „Acht Stunden Arbeit, acht Stunden Freizeit und Erholung und acht Stunden Schlaf“ verfolgen auch TCM, Ayurveda und Kräuterheilkunde. Und wie machen wir das? Erst mal sollten wir uns unseren jetzigen Alltag einmal ansehen. Wie ist dieser strukturiert? Schreibe Dir vielleicht einmal auf: Wie viele Stunden bist Du mit Büroarbeit und Arbeit rund um's Heim, Einkäufen, Kochen, Putzen etc. beschäftigt? Wie viele Stunden schläfst Du? Wie viele Stunden hast Du "Freizeit"?
Dies kann sich auch mal vermischen und das Kochen, Backen oder Dekorieren wird zur Freizeitaktivität. Es gilt nur zu beobachten und mal von oben drauf zu schauen, ob Du genügend Zeiten der Entspannung in Deinem Alltag hast und ob und wie Du diese Zeiten integrieren kannst.
Für jeden Typen - jedes Individuum stellen sich da ganz andere Herausforderungen.
Pitta-Eltern
Für Pitta-Menschen zum Beispiel ist es eine große Herausforderung, Ziele, die sie schon zuvor mit Ehrgeiz und Motivation verfolgt haben, Schritt für Schritt anzugehen. Läuft etwas einmal nicht so, wie es soll, wird der Pitta-Typ zu einem eher unangenehmen Artgenossen. Hier gilt es, Deine goldene Mitte zu suchen. In der Freizeit wäre es gut, sich selbst und sein Leben etwas lockerer zu sehen und sich in Toleranz zu üben. Gerade mit Kindern ist der Pitta Typ sehr schnell gestresst! Aber das Bewusstsein darüber ist schon mal ein Anfang. Sich hier selbst zu beobachten und sich vor einem Ausbruch des inneren Feuers in einen Vulkan einmal zurückzuziehen und durchzuatmen. So übst Du, lieber Pitta-Mensch- Dich selbst in einem ruhigeren Umgang mit deinen eigenen Gefühlen und wirst zu einem berechenbaren Elternteil, der in der Lage ist, Entspanntheit vorzuleben.
Unterstützen können hierbei noch die Ernährung mit süßen, bitteren und herben Geschmäckern - erhitzende Lebensmittel sollten gemieden werden, sowie kühlende, beruhigende Sportarten wie Schwimmen oder Yoga und viel frische Luft. Auch Anwendungen wie Massagen mit Pitta-reduzierenden, erdenden Ölen oder ein Stirnguss sind zu empfehlen.
Vata Eltern
Vata-Menschen reagieren meist stark auf Veränderungen. Veränderungen und ein unruhiger Lebensstil können überreizen oder überfordern. Deine Vata Dominanz in Deiner Grundkonstitution sorgt für eine hohe Sensibilität bezogen auf Deinen Körper und auch Deinen Geist. Da Du neugierig und begeisterungsfähig bist, lässt Du Dich schnell auf zu viel ein. Ein voller Alltag mit Beruf, Haushalt, Kindern und Deinen vielen eigenen Interessen ist extrem voll. Die Kinder haben Hobbies und Interessen auf die Du natürlich eingehen möchtest, Du ermöglichst alles, möchtest unterstützen, jeder Tag ist anders, der Terminplan ist voll von morgens bis abends, Du bist viel unterwegs. Überforderung, Nervosität und Stress drohen Dir, wenn Du Dir zu viel auflädst! Was kann bei einem Vata-Ungleichgewicht helfen? Regelmäßigkeit. Erstaunlicherweise tun Kindern und uns Routinen gleichermaßen gut. Dinge, auf die wir uns alle verlassen können, ein fester Tagesablauf, eine strukturierte, gleichmäßige Nahrungsaufnahme (Frühstück, Mittagessen, Abendessen am besten auch noch ca. zu den gleichen Zeiten) und entspannende Freizeitaktivitäten wie Kreativsein beim Malen, Becken oder Basteln, Spaziergänge oder Yoga. Yoga mit Kindern wäre sicher eine tolle Idee und ein schöner Programmpunkt in Eurem neuen Tagesrythmus. Und wie würdet ihr gegenseitige Ölmassagen am Wochenende finden?
Kapha Eltern
Menschen vom Kapha-Typ haben meist einen schweren Körperbau, sind meist ausgeglichen und verträglich und nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen. Für den Alltag mit Kindern bestens gewappnet sind sie mit Ruhe und Gelassenheit ausgestattet. Aber Achtung! Mit dem starken Fokus auf die Ruhe im Alltag, droht der aktive Part in Vergessenheit zu geraten. Kinder befinden sich in Ihrer Kapha-Lebensphase (ca. bis zum neunten Lebensjahr).
Einschränkung der Flexibilität und einer Abneigung gegenüber Veränderungen fördern - die physische Inaktivität bringt auch ein noch geringeres Verdauungsfeuer mit sich. Übergewicht, wenig Bewegung, Depressivität und Zerstreutheit sind die Folge.
Bewegung, Energie, Aktivität - am besten an der frischen Luft und regelmäßige motivierende Sporteinheiten sollten dabei helfen, dass sich kein fester Status von Trägheit einstellen kann. Auch wenn die Ruhe durchaus ihre Vorzüge hat: Bringen Sie zusätzlich jeden Tag etwas Abwechslung in Ihren Tagesablauf! Schwimmen, Radfahren, Laufen oder Tanzen sind alles tolle Sportarten, die mit den Kindern gemeinsam wunderbar funktionieren können.
Und noch etwas: "Du isst auf, was Du Dir aufgefüllt hast!" sollte bei einer Kapha-Störung und Übergewicht keine Beachtung finden.