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TCM - Geschichte, Diagnostik und Therapeutik

Die Geschichte der Traditionellen Chinesischen Medizin

So wie im Ayurveda das Denken in Doshas, die im Gleichgewicht sein sollten, für uns im Westen ungewohnt ist, so gilt dies auch für die Traditionelle Chinesischen Medizin (TCM), bei der eine Störung von Energieflüssen als Ursache von Krankheiten verstanden wird. Und bei der Betrachtung des Gleich- oder Ungleichgewichts der Energieflüsse wird nicht nur der Organismus an sich, sondern auch sein soziales Umfeld bis hin zum gesamten Kosmos explizit mit einbezogen. Eine zentrale Rolle in der TCM kommt der Lebensenergie „Qi“ zu, die mehrere Funktionen hat: Sie schützt, ernährt, erwärmt, transportiert, kontrolliert und verwandelt. Das Qi wird durch die beiden Lebenspole Yin und Yang im Fluss gehalten: das weiße Yang steht dabei für hart, heiß, hell, männlich und aktiv, während dem schwarzen Yin die Eigenschaften dunkel, weich, kalt, weiblich, passiv und ruhig zugeordnet werden. Befinden sich Yin und Yang Lebens im Gleichgewicht, dann fühlen wir uns gesund. Gibt es dagegen zwischen diesen beiden Lebenspolen eine Disharmonie, so resultiert das in einer Reduzierung von Qi.

Ein altes chinesisches Sprichwort sagt „Schmerz ist der Schrei des Qi nach freiem Fluss“.

Der Mensch ist gesund, wenn Qi ungehindert fließen kann. Wird der Energiefluss gestört, bspw. durch Umwelteinflüsse wie Kälte, Wärme, Zugluft, falsche Ernährung, seelische Belastungen oder Überanstrengungen, können gesundheitliche Probleme entstehen.

Das, was in der TCM das Qi ist, das als Lebensenergie durch die Meridiane fliesst, ist im Ayurveda das biologische Verdauungsfeuer „Agni“. Erlischt das Agni, stirbt der Mensch. Ist das Agni stark, so ist dies im Ayurveda gleichbedeutend mit Energie, Lebensfreude, starker Ausstrahlung, klarem Denken, gesunder Körperwärme und Verdauung.


In der TCM existieren keine Organe, sondern die verschiedenen physischen und psychischen Symptome werden mit Organen wie Leber, Lunge, Niere, Blase oder Dickdarm in Verbindung gebracht und als Funktionskreise (es gibt in Summe 12 dieser Funktionskreise) beschrieben, also bspw der Dickdarm- oder Leberkreislauf. Diesen Funktionskreisen wiederum sind Punkte, Leitbahnen („Meridiane“) und Körperregionen zugeordnet. Diese gedachten Leitbahnen, die in der TCM Meridiane heissen, haben ihr Pendant im Ayurveda in den sogenannten „Nadis“, denen Verbindungen zu Organen und zur Psyche unterstellt wird.

Anders als oft vermutet entsprechen die Meridiane dabei nicht den Nervensträngen nach unserem westlichen Körperverständnis, sondern sie beschreiben Kanäle, in denen das Qi fliesst.
Über gedachte Leitbahnen, die in der TCM Meridiane und im Ayurveda Nadis heissen, werden Verbindungen zu Organen und zur Psyche postuliert. Der Ausdruck „Marma“, der übersetzt aus dem Sanskrit „Energiepunkt“ oder „Energiefeld“ bedeutet, wird besonders im Ayurveda genutzt, im Kundalini-Yoga nennt man sie „Chakren“.

 

TCM - Diagnostik

Die beiden zentralen Diagnostik-Mittel in der TCM sind die Pulsdiagnose sowie die Zungendiagnostik.
Auch hier gibt es eine große Übereinstimmung mit dem Ayurveda, auch wenn es in der Ausführung dieser beiden Diagnostik-Mittel z.T. deutliche Unterschiede gibt.

Die Pulsdiagnostik dient v.a. dazu herauszufinden, ob das Yin oder das Yan dominiert. Dabei wird abwechselnd beidseitig mit Zeige-, Mittel- und Ringfinger zusammen an der daumenseitigen Arterie knapp oberhalb des Handgelenks gemessen. Ertastet werden Frequenz, Rhythmus, Form der Pulswelle und die Strömung zwischen den Fingern. In Summe werden in der TCM 28 verschiedene Pulsqualitäten unterschieden.

Die Zungendiagnostik („She-Zhen“) ist insofern von besonderer Beduetung in der TCM, da sie als Verbindung des Körperinneren mit der Außenwelt gesehen wird. Nach dieser Logik lässt sich an der Zunge erkennen, ob und wenn ja was im Inneren des Körpers ggf. nicht in Ordnung ist. Dabei stehen die verschiedenen Organe mit bestimmten Bereichen der Zunge in Verbindung: An Spitze der Zunge finden sich bspw. das Herz und die Lunge, in der Mitte Milz und Magen und im hinteren Teil Niere, Darm und Blase. Auf der linken und rechten Seite finden sich Gallenblase und Leber.

Form, Farbe, Feuchtigkeit, Risse sowie Art und Farbe des Zungenbelags geben Aufschluss über potenzielle Erkrankungen. Der Zungenbelag, der aus Bakterien, Schleim und Nahrungsresten besteht, sollte im Normalfall eine dünne, weiße Schicht sein. Ist der Zungenbelag dick und gelb, dann ist die jeweilige Krankheit bereits weiter fortgeschritten.

 

TCM - Therapeutik

Da Krankheit im Verständnis der TCM das Resultat eines energetischen Ungleichgewichts ist – eine Funktionsstörung der Meridiane -, setzt die Therapie entsprechend bei der Wiederherstellung des Gleichgewichts an.

Da es in der TCM keine Organe oder vergleichbare in sich abgeschlossene Gewebeformationen gibt, sondern nur verbundene Funktionskreisläufe, in denen das Qi fließt, kann bspw. eine Behandlung am Knie Einfluss auf den Magen, eine Therapie am kleinen Finger Einfluss auf das Herz haben usw.
Solche Effekte kennt im Übrigen auch unsere westliche Schulmedizin: bspw. ist aus der Inneren Medizin bekannt, dass eine Erkrankung der Gallenblase auch Schmerzen im rechten Schulterblatt verursachen kann.

Die TCM umfasst fünf verschiedene Therapiemethoden: Ernährung, Pflanzenheilkunde/Arzneimittel, Massage (Tuina), meditative Bewegungsformen wie Qigong und Tai-Chi sowie die Akupunktur.
TCM ist aber nicht nur eine Therapiemethode, sondern viele der o.g. Komponenten wie bspw. Ernährung oder die meditativen Bewegungsformen, sind präventiver Natur.

Akupunktur

Die Akupunktur ist die bei uns bekannteste Säule der o.g. TCM-Therapieformen, obwohl sie in China gar keine zentrale Rolle einnimmt. Doch weil sie jene Therapieform ist, deren Komplexität sich am leichtesten auf unser westliches Verständnis reduzieren lässt, konnte sie sich bei uns mittlerweile fest etablieren und wird inzwischen auch von vielen Schulmedizinern meist Therapie-begleitend angewendet.

Bei der Akupunktur wird die Störung des Qi-Flusses durch die Aktivierung sog. „Triggerpunkte“ des Körpers mit Akupunkturnadeln beseitigt. Dies erfolgt bei der Akupressur mittels Fingerdruck. In der TCM sind über 700 solcher Triggerpunkte beschrieben. Auch hier ist eine große Ähnlichkeit zum Ayurveda gegeben, wo diese Triggerpunkte „Marmapunkte“ genannt werden und v.a. bei Massagen eine große Rolle spielen.

Man geht davon aus, dass die Akkupunktur bereits 200 v.Chr. voll entwickelt war. Die ersten Akkupunkturnadeln waren Metallstücke, die mit Grünspan ummantelt waren. Eine runde Seite wurde genutzt, um die Hautoberfläche an verschiedenen Punkten zu drücken und zu massieren. Die spitze Seite wurde zum Stechen unter die Haut verwendet. Die Punkte/Körperbahnen die damals beschrieben wurden, entsprechen größtenteils den heute bekannten Meridianen.

Nach unserem westlichen Verständnis wird der unstrittig positive Einfluss der Akupunktur bei vielen Erkrankungen naturgemäß nicht über den Fluss des Qi erklärt, sondern über die vermehrte Ausschüttung schmerzstillender Endorphine, Neurotransmitter und Gewebshormonen, die die Entspannung fördern.

 

Heilpflanzen, insb. Heilpilze

Eine bedeutende Rolle spielen Heilpflanzen in der TCM, die in komplexen Rezepturen mit zahlreichen Wirkstoffen auf die individuelle Konstitution des Patienten abgestimmt werden und oft als Tee verabreicht werden. Ähnlich dem Ayurveda hat auch in der TCM jedes Arzneimittel bestimmte Eigenschaften, die sich aus den Geschmacksrichtungen (süß, sauer, salzig, scharf, bitter etc), dem Meridian, auf den sie wirkt, und der Temperatur zusammensetzen.

Eine besondere Bedeutung innerhalb der Heilpflanzen kommt dabei den Heilpilzen zu, die in der TCM seit tausenden Jahren verwendet werden. Die älteste offizielle Auflistung medizinischer Substanzen aus dem 29. Jahrhundert vor Christus, enthält mehrere Pilzarten, die schon damals für therapeutische Zwecke verwendet wurden. Insbesondere der Reishi wurde für seine vielfältigen therapeutischen Einsatzzwecke verehrt.

Im Jahre 2013 veröffentlichten dann die beiden Autoren Wu Xingliang und Mao Xiolan die Heilpilze von China mit 835 Heilpilzarten, übrigens über 500 mit Antitumor-Wirkungen. Dabei berufen sie sich auf über 2400 wissenschaftliche Artikel. Dieses Werk ist leider nach wie vor nur in chinesischer Sprache erhältlich.
Einen exzellenten Überblick der relevanten Vitalpilze mit vielen Erläuterungen und Studien findet ihr unter https://www.vitalpilze.de.

 

Qigong und Tai-Qi

Hierbei handelt es sich um meditative Bewegungstechniken, die Bewegung, Atmung und Geist bewusst miteinander verbinden und Störungen des Qi lösen sollen. Im Ayurveda haben diese Techniken ihr Pendant im Yoga und der Meditation.

 

Massagen (Tuina)

Massagen spielen wie im Ayurveda auch in der TCM eine große Rolle – auch wenn sie deutlich weniger „ölig“ sind – und dienen ebenfalls dem Auflösen von Energieblockaden.

 

 

Ernährung

Auch hier gibt es eine große Parallele zum Ayurveda – denn beide Lehren verstehen Nahrung als Medizin. Im Detail allerdings werden Unterschiede deutlich: während im Ayurveda die typgerechte Nahrung im Sinne eines Ausbalancieren der Doshas entscheidend ist, so dreht sich in der TCM auch hier alles um Energieflüsse. So geht die TCM davon aus, dass Nahrung energetische Heilwirkung haben kann. Manche Lebensmittel wirken kühlend (Joghurt bspw), manche erhitzend (Chili bspw); manche Lebensmittel reduzieren, manche steigern Qi.

Bestimmte Geschmacksrichtungen haben Einfluss auf bestimmte Organe: saure Lebensmittel bspw regen die Leber an, bittere Nahrung das Herz. Scharfe Lebensmittel stimulieren die Lunge, salzige die Nieren und süße Bauchspeicheldrüse und Milz.

Rechtliche Verbraucherinformation

Die deutsche und europäische Rechtsprechung möchte den Verbraucher vor vermeintlich irreführenden Wirkaussagen schützen. Die Aussagen, die hier gemacht werden, beziehen sich auf die ayurvedischen und TCM-Originaltexte. Dieses jahrtausendealte überlieferte Wissen basiert auf Erfahrungen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Es soll nicht behauptet werden, dass die Produkte, die hier beschrieben werden, eine Wirkung im Sinne der westlichen Medizin haben. Alle Produkte sind Nahrungsergänzungen; sie sind keine Medikamente und haben auch keine medizinische Wirkung. Wenn Sie krank sind und medizinische Versorgung benötigen, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

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