Bromelein - Ursprung
Die Ananas (Ananas comosus) entstammt der Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae). Ihren Ursprung hat die Ananas in Südamerika und wird mittlerweile weltweit in tropischen Gebieten angebaut (sie benötigt Temperaturen von mind. 20°C).
Bromelain ist ein Extrakt aus der Ananas, der v.a. aus den Stämmen gewonnen wird, da er dort eine höhere enzymatische Aktivität aufweist als das in der Frucht enthaltene Bromelain. Dabei werden die frischen Stämme zerkleinert, gehäutet und gepresst. Aus dem daraus resultierenden Saft wird dann das Bromelain extrahiert. Wichtig ist die Feststellung, dass Bromelain in der frischen Ananas enthalten ist, nicht aber in Dosenananas, weil Enzyme durch Erhitzen über 50° C zerstört werden.
Bromelain ist dabei ein Enzymgemisch, dessen wichtigster Bestandteil eine proteolytische Thiolfraktion ist. Weitere Bestandteile sind eine Peroxidase, saure Phosphatase, mehrere Proteasehemmer sowie Calcium.
Sowohl bei Papin als auch bei Bromelain handelt es sich um Enzyme. Enzyme bestehen aus Eiweißketten (Aminosäuren) und werden auch als Biokatalysatoren bezeichnet, da sie innerhalb des Organismus viele bedeutsame biochemische Reaktionen anregen. Bromelain und Papain zählen zu den sogenannten Proteasen, deren Aufgabe es ist, Eiweiße zu spalten. Aufgrund seiner Fähigkeit, Proteine spalten zu können, wird Bromelain nicht nur in der Naturheilkunde angewendet, sondern bspw auch in der Lebensmittelindustrie, um Fleisch zarter zu machen oder in der Getränkeindustrie, um eine eiweißbedingte Trübung zu vermeiden.
Nutzung und Wirkungsweise
In der Fähigkeit, Eiweiße spalten zu können, liegt auch der therapeutische Einsatzzweck des Bromelain begründet: Die meisten Verletzungen, die durch Traumata entstehen, gehen mit schmerzhaften Schwellungen einher, die wiederum auf ein erhöhtes Eiweißaufkommen innerhalb des verletzten Gewebes zurückzuführen sind. Die Eiweißbestandteile treten bei Verletzungen aus dem Blut in das verletzte Gewebe ein und bilden dort die Schwellung. An dieser Stelle greift das Bromelain ein und verhindert die Schwellung durch das Aufspalten der Eiweißbestandteile. Zudem wirkt Bromelain der Entzündung entgegen und verbessert die Durchblutung im entzündeten Gewebe, so dass die Heilung beschleunigt wird.
Hierzu auch folgende Stellungnahme in der Deutschen Apotheker-Zeitung:
„Bromelain eignet sich zur Behandlung von Schwellungen nach Operationen und Verletzungen, beispielsweise Sportverletzungen, die mit Schwellungen einhergehen. Dabei unterstützt Bromelain die Zerkleinerung und den Abtransport schwellungsverursachender Eiweiße. Bromelain wirkt abschwellend und dadurch schmerzlindernd, da es den Druck im verletzten Bereich reduziert. Zudem lässt es Blutergüsse deutlich schneller zurückgehen." Quelle: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2014/05/06/bromelain-wirkstoff-aus-der-ananas
Eine Studie deutscher Wissenschaftler aus dem Jahr 2012 legt zudem einen positiven Effekt von Bromelain auf unser Immunsystem nahe. In dieser Studie wurden die Auswirkungen von zwei Bromelain-Dosen auf entzündungsbedingte Zytokine in einer placebokontrollierten 3 × Crossover-randomisierten klinischen Einzeldosisstudie getestet. Es konnte erstmalig gezeigt werden, dass Bromelain die zellulären Reaktionen von Lymphozyten nach oraler Anwendung moduliert. Es wird angenommen, dass die in dieser Studie beobachtete immunmodulierende Wirkung von Bromelain Teil seiner bekannten entzündungshemmenden Aktivitäten ist. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um die Relevanz dieser Ergebnisse für ein krankes Immunsystem zu überprüfen. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22517542/
Die Ananas ist gleich nach der Papaya eine der basenstärksten Früchte und trägt somit zu einer Regulation unseres Säure-Basen-Haushaltes bei. Bromelain wirkt gerinnungshemmend, indem es beim Abbau eines Eiweißstoffes im Blut hilft, der die Blutzirkulation herabsetzen kann (Fibrin).
„Untersuchungen zufolge besitzt Bromelain verschiedene Wirkungen: Es wirkt hemmend auf Schwellungen nach Verletzungen oder Operationen (Ödeme) und beeinflusst die Blutgerinnung, indem es unter anderem die Blutungszeit verlängert und das Zusammenlagern der Blutplättchen (Thrombozytenaggregation) verhindert. Außerdem weist das Enzymgemisch entzündungshemmende Eigenschaften auf und kann aufgrund seiner eiweißspaltenden Fähigkeiten die Verdauung unterstützen (etwa bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, welche normalerweise Verdauungsenzyme bereitstellt). Weiterhin wurde die Bromelain-Wirkung auf verschiedene Arten von Krebs und entzündlichen Enddarmveränderungen, die mögliche Krebsvorstufen darstellen, untersucht, wobei ein positiver Effekt ermittelt werden konnte. Als alleinige Therapie bei Krebs kommt der Ananas-Wirkstoff jedoch nicht in Frage." Quelle: https://www.netdoktor.de/medikamente/bromelain/
Papain - Ursprung
Die Papaya (Carica papaya) gehört zur Gattung der Melonenbaumgewächse. Ursprünglich kommt sie aus den amerikanischen Tropen, ihr Name aus der Sprache der Arawak-Indianer, bei denen die Papaya seit jeher als Heilpflanze verwendet wird. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts begannen die Spanier, die Papaya umzusiedeln und auch auf den Antillen und den Philippinen anzupflanzen.
Ende des 20. Jahrhunderts gelang er erstmals, das bedeutendste Enzym des Papayabaumes aus dessen Milchsaft zu extrahieren: das Papain. Beim Papin handelt es sich um Peptidasen, die sich aus mehr als 200 Aminosäuren zusammensetzen und die Peptide spalten können. Es dient dem Papayabaum als Abwehr gegen Mikroorganismen.
Es ist zu beachten, dass grüne, unreife Papayas etwa 5000% mehr Papain als reife Papayas enthalten.
Papain wird wie auch Bromelain in der Lebensmittelindustrie eingesetzt, um Fleisch zarter zu machen: So werden die Bindungen zwischen Eiweißen, die die Bindegewebsfasern des Fleisches fest zusammenhalten, durch Papain aufgelöst. Zudem kommt Papain in der Textilindustrie zum Einsatz, um das Verfilzen und Schrumpfen von Wolle und Seide zu verhindern.
Nutzen und Wirkungsweise
Durch die oben beschriebene Eigenschaft des Aufspaltens von Peptidbindungen, erleichtert Papain Umwandlungsprozesse von Nahrungsproteinen zu Aminosäuren und fördert so die Verdauung.
Papain wird v.a. bei Entzündungen, Sportverletzungen und Insektenstichen angewendet, da es die Wundheilungs- und Regenerationsprozesse aktiviert und verstärkt.
Papain könnte zur Prävention und Behandlung von Autoimmunerkrankungen beitragen, da es in Kombination mit anderen proteolytischen Enzymen wie bspw. Bromelain die Bildung von Interleukinen (körpereigene Botenstoffe der Zellen des Immunsystems) und dem Tumor-Nekrose-Faktor (regelt die Aktivität verschiedener Immunzellen) anregt.
Da Papain zur Auflösung von Fibrin und Fibrinogen im Blut beiträgt, verhindert es das Verklumpen von Blutplättchen und wirkt somit der Entstehung von Thrombosen und Gefäßerkrankungen entgegen.
Papain kann die orale Bioverfügbarkeit von Curcumin fördern und wird von der gesunden Darmschleimhaut eines Erwachsenen nur zu 6 bis 10% absorbiert, so dass die Einnahme regelmäßig erfolgen sollte.
Rechtliche Verbraucherinformation:
Die deutsche und europäische Rechtsprechung möchte den Verbraucher vor vermeintlich irreführenden Wirkaussagen schützen. Die Aussagen, die hier gemacht werden, beziehen sich auf die ayurvedischen und TCM-Originaltexte. Dieses jahrtausendealte überlieferte Wissen basiert auf Erfahrungen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Es soll nicht behauptet werden, dass die Produkte, die hier beschrieben werden, eine Wirkung im Sinne der westlichen Medizin haben. Alle Produkte sind Nahrungsergänzungen; sie sind keine Medikamente und haben auch keine medizinische Wirkung. Wenn Sie krank sind und medizinische Versorgung benötigen, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.