Um zu verstehen, was eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) auslösen und mit Hilfe welcher Mikronährstoffe und Hormone man diese behandeln kann, schauen wir uns zunächst die Funktionsweise der Schilddrüse näher an.
In den Schilddrüsenzellen wird das Protein Thyreoglobulin vorgehalten. Wenn Jod durch das Blut angeliefert wird, bindet es sich als Iodid an die Thyrosin-Aminosäuren im Thyreoglobulin und es entstehen mithilfe des Enzyms TPO (thyreoidale Peroxidase) und Eisen als Cofaktor die Schilddrüsenhormone T4 (Thyroxin, oder auch Tetrajodthyronin genannt) und T3 (Trijodthyronin). Dabei wird mit 93% der deutlich größere Teil in T4 und nur 7% in T3 umgewandelt.
D.h. ein Eisenmangel senkt die TPO-Aktivität und schränkt somit die Synthese von T3 und T4 ein!
T3 und T4 werden dann in der Schilddrüse gespeichert, bis das Hormon TSH („thyreoideastimulierendes Hormon), das aus der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) stammt, das Signal gibt, T3 und T4 ins Blut abzugeben. TSH gelangt dabei über das Blut in die Schilddrüse und bindet sich dort an sog. TSH-Rezeptoren. Nach erfolgter Rezeptorenbindung entlässt die Schilddrüse T3 und T4 ins Blut.
V.a. das freie T4 hemmt wiederum die Ausschüttung von TSH, so dass sich die Menge an Schilddrüsenhormonen im Blut normalerweise selbst reguliert und sich ein Gleichgewicht einstellt.
Die Produktion und die Ausschüttung des TSH wiederum hängt vom TRH-Spiegel ab (Thyreotropin Releasing-Hormon) ab. Das TRH wird vom Hypothalamus produziert, der den Soll-Wert der Schilddrüsenhormone im Blut vorgibt und ständig deren Ist-Wert misst.
Gefördert wird die TRH-Freisetzung bspw. durch Stress oder Kälte, gehemmt wird sie bspw. durch Cortisol oder T3. Die TSH-Freisetzung wird ebenfalls durch Cortisol gehemmt; gefördert wird sie wie erläutert durch das TRH, aber auch durch Dopamin.
T3 ist das aktive, T4 das „Speicherhormon“ und wird im Blut langsam in T3 umgewandelt. Die Umwandlung von T4 in T3 erfolgt mittels Dejodierung durch die sog. Dejodasen. Das sind Selenoenzyme (d.h. benötigen Selen als Cofaktor), die das T3 durch Entfernung eines Jodatoms aktiviert. D.h. ein Selenmangel senkt die Dejodase-Aktivität und damit den Umbau von T4 in wirksameres T3 in Leber und Niere ein.
Da 60% des T4 in der Leber in T3 umgewandelt wird, hängt eine normale Schilddrüsen-Tätigkeit von einer funktionstüchtigen Leber ab. Daher sei an dieser Stelle auf das CLEAN-Präparat von QIDOSHA verwiesen, das viele Inhaltsstoffe zur Stärkung der Leber enthält, wie bspw. Cholin.
Bei den Dejodasen unterscheidet man die 5‘ von der 5 Dejodase. Die Jodatome befinden sich beim T4 u.a. an der 5. Position am äusseren und inneren Ring. Die Jodatome der 5. Position am äusseren Ring werden als 5‘ und jene am inneren Ring als 5 bezeichnet. Nur die 5‘ Dejodase führt zur Umwandlung in T3. Die 5 Dejodase führt zu rT3; dies ist biologisch inaktiv und hat keine Mitochondrienwirkung, d.h. trägt nicht zur zellulären Energiegewinnung bei. Diese unerwünschte 5 Dejodase führt zur funktionellen Hypothyreose, auch „Low-T3-Syndrom“ genannt.
Die unerwünschte 5 Dejodase kann bspw. getriggert werden durch Stress, Fasten, Krankheit oder Cortisol.
Die für die erwünschte 5‘ Dejodase erforderlichen Kofaktoren sind neben Selen Zink und Eisen (für TPO / s.o.).
Schilddrüsenunterfunktion
Eine Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) ist selten angeboren, sondern i.d.R. erworben. Auslöser für eine Schilddrüsenunterfunktion können zum Beispiel sein:
- Jodmangel
- Fehlfunktion der Leber
- Mangel an den Cofaktoren Selen, Zink und Eisen
- Autoimmunerkrankungen (Hashimoto)
- Hormondysbalance im Geschlechtshormonbereich, hier v.a. das Progesteron (das Progesteron ist ein Sexualhormon, das v.a. bei der Frau Vorgänge wie Menstruationszyklus, Schwangerschaft etc. reguliert)
- Langanhaltender Stress
Typische Symptome, an denen eine Schilddrüsenunterfunktion erkannt werden kann, sind zum Beispiel:
- Kälteempfindlichkeit
- Lethargie
- Schwellungen an Auge und Gesicht
- Dicke Zunge
- Gewichtszunahme
- Heiserkeit
- Muskelschwäche
- Haarausfall
- Appetitverlust
- Brüchige Nägel
Folgen einer Hypothyreose können sein:
- Verlangsamter Stoffwechsel
- Unregelmäßiger Zyklus
- Unfruchtbarkeit
- Nachlassen der Progesteron-Sensitivität
Im Folgenden sollen negative Einflussfaktoren auf die Schilddrüse entlang der Aktivierungskette dargestellt werden, um mögliche Anknüpfungspunkte für Mikronährstoffe und Hormone zu verdeutlichen:
- Hypothalamus --> Serotonin-, Dopaminmangel, erhöhtes Prolaktin --> Progesteron-Mangel
- Hypophyse --> erhöhtes Cortisol
- Schilddrüse --> Jodmangel, Hashimoto
- T4/T3-Synthese --> Selen-, Zink-, Eisenmangel, erhöhtes Cortisol, Progesteron-Mangel
- T4/T3-Transport --> Östrogen-Dominanz, geringes TBG
- SD-Rezeptor --> erhöhtes Cortisol, Progesteron-Mangel
Ad 2/6: Eine der häufigsten Ursachen für eine Schilddrüsenunterfunktion stellt Schlafmangel dar: Bereits nach einer Nacht mit zu wenig Schlaf sinkt in den Folgetagen der Cortisol-Spiegel abends nicht ausreichend ab, was zu einer leichten Dauerstresssituation führt.
Zusammenfassend sind somit folgende Hormone und Mikronährstoffe zur Unterstützung der Schilddrüsenfunktion hilfreich (Quelle und Mengen-Richtwerte: Dr. Robert Berger):
- Eisen und Vitamin B12 (Ferritin >100)
- Selen (50-200 mcg)
- Bioidentisches Progesteron (25-200 mg)
- Zink (10-30 mg)
- Vitamin B6 (20 mg)
- Jod (500 mcg)
- Magnesium (400-1000 mg)
- Vitamin D (2000 IE)
- Melatonin (physiologische Melatoninsubstitution ab dem mittleren Lebensalter wirkt der altersbedingten Störung der T3-Bildung entgegen) (0,5-1 mg)
- Vitamin C (500 mg)
Besteht der Verdacht auf Hypothyreose, dann sollte zunächst das basale TSH bestimmt werden, dessen Referenzbereich bei 0,4-2,5 mU/l liegt. Ist der Wert erhöht, ist im Anschluss das freie T4 zu bestimmen: ist dieses trotz hohem TSH niedrig, so liegt eine manifeste Hypothyreose vor. Ist das freie T4 (noch) normal, spricht man von latenter Hypothyreose.
Ist dagegen der TSH-Wert zu niedrig und gleichzeitig T3 und T4 erhöht, so spricht man von Schilddrüsenüberfunktion, der sog. Hyperthyreose.
EXKURS JOD
Was hat Jod mit dem gesündesten Volk der Welt zu tun?
Die Japaner gelten als das gesündeste Volk der Welt, mit dem höchsten Lebensalter und der niedrigsten Säuglingsterblichkeit. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die Feststellung, dass die Japaner durchschnittlich 13,9-45 mg Jod pro Tag über die Nahrung aufnehmen, das sind 13900 mcg – 45.000 mcg! Zum Vergleich: die DGE empfiehlt eine tägliche Jodzufuhr bei gesunden, nicht-schwangeren Erwachsenen von gerade einmal 200 mcg!
Deutschland gilt mittlerweile als Jodmangel-Gebiet, was an der Jodarmut sowohl von Böden und Grundwasser, als auch von tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln liegt. Aber auch ein erhöhter Bedarf wie bspw. aufgrund von Schwangerschaft oder Wachstum können ursächlich für einen Jodmangel sein. Eine ausreichende Jodzufuhr liegt nur bei etwa 9% der Bevölkerung vor; bei ca. 15% der Erwachsenen besteht ein echter Jodmangel.
Offizielle Zufuhrempfehlungen von DGE und BfR:
- Säuglinge 50-80 mcg Jod/Tag
- Kinder 100-140 mcg Jod/Tag
- Jugendliche & Erwachsene 180-200 mcg Jod/Tag
- Schwangere & Stillende 200-300 mcg Jod/Tag
Die obere Empfehlungsgrenze in den USA liegt dagegen bei 1,1 mg und in Japan sogar bei 3 mg (d.h. 3000 mcg!) pro Tag!
Um aber nur die in Deutschland offiziell gültige Zufuhrmenge von 200 mcg Jod zu erreichen, müssten bspw. täglich 1 kg Spinat, 154 g Miesmuscheln, 340 g Austern oder 104 g Scholle gegessen werden. Dabei ist zu beachten, dass Jod ein flüchtiges Element ist, das bereits bei niedrigen Temperaturen verdunstet. D.h. das von vielen Haushalten genutzte Jod-Salz versorgt v.a. die Dunstabzugshaube ausreichend mit Jod, nicht aber zwingend den Körper..
Etwa 70-80% des gesamten Jods im Körper befindet sich in der Schilddrüse. Der Rest verteilt sich auf Muskulatur, Galle, Hypophyse, Speichel- und Brustdrüse, Augen, Milz und Nebenniere sowie auf exponierte Schleimhäute. Es hat aber neben seiner Beteiligung an der Bildung von Schilddrüsenhormonen weitere wichtige Funktionen wie bspw. als Antioxidans (schützt Zellmembrane, Fette, Proteine und DANN vor Radikalen Iodolipide), wirkt antiviral und antibakteriell, cholesterinsenkend, ist notwendig für die Proteinbildung und induziert über Jodolactone und Thiol-Depletion antiproliferative und apoptotische Effekte.
Anorganisches Jodid (Hauptform in der Nahrung) wird zu 90-100% vom Dünndarm resorbiert, Jod in Proteinbindung dagegen nur zu 40-70%. Hindernisse bei der Jod-Aufnahme sind v.a. große Mengen Chlor, Fluor, Lithium und Brom, die in Pestiziden oder auch Lebensmitteln enthalten sein können.
Bis zu 70% des aufgenommenen Jods gelangt an Tag 1 der Aufnahme in die Schilddrüse. Gehemmt wird die Resorbtion dort v.a. durch Kohl, Rüben (Oxazolidin-2-thione), Raps und Soja (Goitrogene).
EXKURS SELEN
Warum kann die Schilddrüse nicht auf Selen verzichten?
Selen ist ein Spurenelement und kann sowohl in organischer (Nahrungsproteine) als auch anorganischer Form (bspw. im Trinkwasser oder durch Supplements) zugeführt werden:
Organisch
Pflanzlich: Seleno-Methionin - wird unspezifisch in alle Proteine eingebaut
Tierisch: Seleno-Cystein - wird spezifisch in Selenoproteine eingebaut
Anorganisch
Selenit (SeO3) / Redoxstatus: +4 - wird spezifisch in Selenoproteine eingebaut / Achtung: keine gleichzeitige Zuführung von Vitamin C, da Selenit (meist Natrium-Selenit in Supplements) dann zu elementarem und inaktivem Selen reduziert würde; Empfehlung: 1 Stunde Abstand bei der Einnahme von Vitamin C und Na-Selenit
Selenat (SeO4) / Redoxstatus: +6 - wird spezifisch in Selenoproteine eingebaut
Selen wird im oberen Dünndarm zu etwa 80-90% resorbiert. Dabei ist die Resorption organischen Selens besser, aber langsamer als jene anorganischen Selens. Innerhalb der Gruppe des organischen Selens ist die Verfügbarkeit von Seleno-Cystein schneller als jene von Seleno-Methionin.
Nach der Absorption gelangt das Selen in die Erythrozyten und wird dort an Plasmaproteine gebunden. Selen gelangt auch die Organe und bindet sich dort u.a. an Metallchelate; daher spielt Selen auch bei der Entgiftung (s.u.) eine große Rolle.
Zu den wichtigsten Seleno-Proteinen (enthalten Selen als Seleno-Cystein) zählen:
- Jodothyronin-Dejodasen: Dejodierung von T4 zu aktivem T3 und umgekehrt
- Glutathion-Peroxidasen: Abbau von Peroxiden
- Thioredoxin-Reduktasen: Kontrolle des intrazellulären Redoxstatus‘ (essenziell für Zellteilung und -differenzierung) sowie Regulation von Transkriptionsfaktoren (bspw. NFkB)
Wirkungen von Selen:
- Schilddrüsenhormonstoffwechsel (Jodothyronin-Dejodasen / s.o.)
- Entgiftung: Detoxifikation von Schwermetallen (z.B. Quecksilber, Cadmium, Blei, Arsen) durch Bildung inaktiver Selen-Verbindungen, die dann im Urin ausgeschieden werden können. Bsp.: Hg2+ + Se --> HgSe
- Immunkompetent: Selen verbessert/erhöht die Apoptose in Tumoren, Interferon-Gamma (markiert antigenpräsentierende Zellen), die Aktivität von T-Zellen, NK-Zellen, zytotoxischer Zellen und Makrophagen
- Antikanzerogen (Inaktivierung onkogener Gensegmente): Selen schützt gesunde Zellen, aber nicht die Krebszellen (da Selen nur in Tumorzellen mit hoher Glutathion-Konzentration Selen-Disulfid bildet, das den antioxidativen Schutz der Tumorzelle reduziert) vor Radikalen. Zudem ist Selen an der DNA-Reparatur geschädigter „normaler“ Zellen beteiligt und wirkt als Auslöser für Apoptose und Wachstumsarrest von Krebszellen (bspw. über Transkriptionsfaktor p53)
- Zellproliferation und Zelldifferenzierung (Thioredoxin-Reduktasen)
- Antioxidativ (Cofaktor der Glutathion-Peroxidasen) in Erythrozyten, Fettsäuren, Zellorganellen, Phospholipidmembranen; Selenit bindet organische Oxyl- und Hydroxyl-Radikale
- Antientzündlich durch Inhibierung redoxsensitiver Transkriptionsfaktoren NFkB (Thioredoxin-Reduktasen), die Entzündungen fördern
Wie kann ich den Selen-Spiegel auf natürliche Weise anheben?
Die empfohlene Selen-Zufuhr liegt bei 20-100 mcg/Tag – abhängig von der Ausgangssituation. Die tatsächliche Zufuhr bei Männern in Deutschland liegt aber nur bei 47 mcg/Tag, bei Frauen sogar nur bei 38 mcg/Tag.
Etwa 85% der Selenzufuhr bei Erwachsenen wird über Fleisch gedeckt. Bemerkenswerte Ausnahme sind die Paranüsse, die sehr viel Selen enthalten.
Selenquellen in mcg/100 g:
- Paranüsse: bis zu 2550 (= bis zu 90 mcg Selen pro Nuss)
- Innereien: 60
- Seafood: 30-70
- Eigelb: 30
- Pilze: 12-25
- Fleisch: 12-22
- Kartoffeln, Gemüse, Obst: 0,5-1
Ursachen für Selen-Mangel:
- Selenarme Böden
- Vegane Ernährung
- Resorptionsstörungen (v.a. im Dünndarm)
- Erhöhter Selenbedarf je nach Lebenssituation
Folgen von Selen-Mangel können sein:
- Schilddrüsen-Unterfunktion
- Veränderung an Haut, Haaren, Nägeln
- Erkrankungen der Muskulatur mit Muskelschwäche
- Niedriges HDL-Cholesterin
- Erkrankungen des Herzmuskels und Hypertonie
- Schwächung des Immunsystems
- Gelenkbeschwerden
- Unfruchtbarkeit bei Männern
- Wachstumsverzögerungen bei Kindern
- Krebs
HASHIMOTO
Bei der Hashimoto-Thyreoditis handelt es sich vorwiegend um eine Frauen-Erkrankung, da etwa 9x so viele Frauen wie Männer betroffen sind. Typische Symptome sind Schwitzen, Antriebsschwäche und Müdigkeit – also die typischen klimakterischen Beschwerden. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang das Auftreten der Hashimoto-Thyreoditis mit hormonellen Umstellungen wie Klimakterium und Entbindung sowie besonderen Belastungssituationen.
Hashimoto ist eine autoimmun verursachte Schilddrüsen-Erkrankung, bei der der Körper Antikörper gegen die eigene Schilddrüse bildet, was zu deren Entzündung führt. Nach anfänglichen Symptomen der Überfunktion (durch eine immunologische Zerstörung von hormonspeicherndem Schilddrüsengewebe, d.h. die Zellzerstörung löst eine passive Hormonfreisetzung aus) folgt der Übergang in eine chronische Unterfunktion und langfristig führt die Entzündung zur Zerstörung des Organs. Vor allem in der Frühphase der Erkrankung sind gelegentlich auch Verläufe mit schwankenden Hormonwerten möglich. Während dieser „Achterbahnfahrt“ zwischen Über- und Unterfunktion können je nach Zeitpunkt der Blutentnahme auch Normwerte entstehen, die Abweichungen in Hypo- und Hyperfunktion kaschieren.
Vermutlich gerät bei entsprechender genetischer Disposition das Immunsystem durch Stress/Nebennierenrinde-Dysfunktion, Infektionen oder andere Faktoren wie bspw. Übermäßige Jodzufuhr aus der Balance und gegen die eigene Schilddrüse gerichtete Immunzellen geraten ausser Kontrolle. Freie Radikale und oxidative Prozesse heizen den Immunprozess in der Schilddrüse an.
Diese chronische Entzündung der Schilddrüse ist nicht heilbar, aber man kann einiges tun, um den Zustand zu verbessern. In diesem Zusammenhang sei u.a. auf Adaptogene aus der Phytotherapie verwiesen, die einen immunmodulierenden Effekt haben. D.h. bei überschiessender Immunantwort wie im o.g. Fall tragen sie zu einer „Herunterregelung“ des Systems bei. Als Adaptogene im Ayurveda gelten Ashwaganda, Shatavari und Brahmi. In der TCM stellen Reishi, Agaricus blazei (Mandelpilz) und Hericium besonders starke Adaptogene dar.
Zur Reduzierung der Wirkungen freier Radikale haben wir ein enzymatisches Antioxidans-System, das im Falle einer Überforderung von Antioxidantien, die über die Nahrung zugeführt werden, unterstützt werden sollte. Als besonders starke Antioxidantien gelten u.a. Quercetin und OPC Traubenkernextrakt. Eine Kombination verschiedenster, besonders starker Antioxidantien, die z.T. synergistisch wirken, indem manche Stoffe andere Antioxidantien wieder reduzieren, findet sich zudem im ANTI-OX-Präparat von QIDOSHA.
Nachgewiesen wird Hashimoto v.a. mittels folgender Parameter:
- Mikrosomale Antikörper (TPO-AK) erhöht bei etwa 90%
- Antikörper gegen Thyreoglobulin (Tg-AK) erhöht bei etwa 70%
- TSH-Rezeptorantikörper (TRAK) nicht erhöht
- Inhomogenes, echoarmes Ultraschallbild
Die primäre Therapie bei Hashimoto ist die Gabe von Schilddrüsenhormonen, bspw. 50-100 mcg L-Thyroxin. Als ergänzende Therapie wird oft eine zusätzliche Gabe von Progesteron zur Substitution der Schilddrüsen-Hormone empfohlen, wodurch Anti-TPO absinkt (30-50% innerhalb von 2-6 Monaten). Auch Schlaf, Stimmung sowie körperliche und seelische Belastbarkeit verbessern sich häufig dadurch. Wichtig ist zudem der Ausgleich eines häufig bestehenden Selen-, Zink-, Eisen- und Vitamin D-Mangels (Quelle: Schulte-Uebbing 2012). Selen, Zink und Eisen stellen wie erläutert wichtige Cofaktoren dar; bei Vitamin D geht es v.a. um dessen immunmodulierenden und antientzündlichen Effekt.