Chronische Entzündungserkrankungen nehmen v.a. in der westlichen Welt stetig an Bedeutung zu:
- Verdoppelung der Allergiker in den letzten 20 Jahren (Schlaud M et al. 2008, Bundesgesundheitsblatt 50: 701-710)
- Inzidenz des Morbus Crohn in 24 Jahren mehr als verdoppelt (Jacobsen BA et al. Eur J Gastroenterol Hepatol. 2006; 18:601-6)
- Multiple Sklerose heute fast 3x häufiger als noch 1970 (Alonso A, Hernan MA. Neurology 2008, 8;71:129-35)
- Autoimmun bedingter Diabetes mellitus in 12 Jahren um 70% gestiegen (Mayer-Davis E. N Engl. J Med. 2017; 13:1419-29)
- Zunahme der Prävalenz der Paradontitis seit 1997 um 26,9% (35-44-jährige Erwachsene) bzw. um 23,7% (Senioren > 65 Jahre) (Schiffner U et al. Community Dent Health. 2009; 26:18-22. Oral health in German children, adolescents, adults and senior citizens in 2005)
Was haben chronisch entzündliche Erkrankungen gemeinsam?
Entzündungserkrankungen liegt ein Verlust der Immuntoleranz zugrunde: Ein gutes Immunsystem beherrscht sowohl Angriff (d.h. die Fähigkeit, pathogene Erreger oder Tumorzellen effektiv und schnell zu eliminieren) als auch Toleranz (d.h. die Fähigkeit, körpereigene Zellen, kommensale Erreger oder belanglose Allergene nicht anzugreifen).
Sie beruhen somit alle auf immunologischen „Überreaktionen“ gegen:
- Allergene: Heuschnupfen, Medikamentenallergien etc
- Autoantigene: Diabetes Typ I, Hashimoto, Multiple Sklerose, Zöliakie, Colitis ulcerosa etc
- (kommensale) Infektionserreger: Parodontitis, Morbus Crohn, Candidiasis etc
Ein Verlust der Immuntoleranz kann diverse Ursachen haben – wie bspw.: Stress, Biozide, elektromagnetische Felder, Weichmacher, ungesunde Ernährung, Titan, Kunststoffe, Industriegifte, Metalle etc. (Quelle: Pall, Dr. (PhD) ML: Explaining ‚Unexplained Illnesses‘)
Wie kann ich eine systemische Entzündung diagnostizieren?
Gesteigerte Immunaktivierung, messbar durch:
- TNF-alpha
- IP-10
- Histamin --> Nachweis einer Mastzell-assoziierten Entzündung
Mitochondriopathie, messbar durch:
- ATP (Adenosintriphosphat = die in den Mitochondrien produzierte „Zell-Energie“) geringes intrazelluläres ATP kann Hinweis auf eine gestörte Mitochondrienfunktion der Leukozyten sein
Oxidativer Stress, messbar durch:
- MDA-LDL: erhöhtes MDA-modifiziertes LDL als Hinweis auf eine signifikante Lipidperoxidation als Folge oxidativen Stresses
Nitrosativer Stress, messbar durch:
- Nitrotyrosin: erhöhtes Nitrotyrosin weist auf gesteigerte Bildung von Stickstoffmonoxid (NO) hin
Die Immunaktivierung steht im Zentrum der Entzündung:
3 Entzündungsarten in Bezug auf das Immunsystem:
1. Entzündung durch Mastzell-Aktivierung
- Mastzellen gehören zum angeborenen Immunsystem
- Unmittelbare Infektabwehr an den Grenzflächen des Körpers zu seiner Umwelt
- Haben Botenstoffe wie Histamin gespeichert
- Histamin ist ein Botenstoff in der Entzündungsreaktion, um ein Anschwellen des Gewebes zu bewirken (Blutgefäße werden durchlässiger, damit die Abwehrzellen leichter in das betroffene Gewebe kommen; da auch mehr Flüssigkeit in das Gewebe gelangt, schwillt es an)
2. Entzündung durch Makrophagen-Aktivierung
- Fresszellen, gehören zu den Leukozyten
- Töten Antigene
- Der Tumornekrosefaktor (TNF) ist ein Signalstoff, der v.a. von Makrophagen ausgeschüttet wird
3. Entzündung durch T-Helferzellen-Aktivierung (Lymphozytäre Entzündung)
- T-Zellen sind Teil des erworbenen („adaptiven“) Immunsystems
- Man unterscheidet T-Killerzellen („töten ab“), T-Helferzellen („schlagen Alarm“) und regulatorische T-Zellen (verhindern überschiessende Angriffe auf intakte Körperzellen)
- T-Helferzellen produzieren inflammatorische Zytokine wie TNF-alpha, Interferon (IFN)-gamma und Interleukin 2 (IL2) und aktivieren damit Makrophagen, NK (natürliche Killerzellen / Teil des angeborenen Immunsystems) und T-Killerzellen (Teil des adaptiven Immunsystems / erkennen körperfremde Zellen über Antigene)
Mögliche Auswirkungen chronischer Entzündung auf
Immunsystem
- Entzündungssymptome
- Oxidativer/nitrosativer Stress durch Induktion von Sauerstoff- und NO-Radikalen
Nervensystem
- Depression: der entzündungsvermittelte Tryptophan-Abbau reduziert Serotonin
- Schlafstörungen (Melatonin wird aus Serotonin gebildet)
Hormonsystem
- Entzündungen erhöhen die ACTH-Produktion und damit den Cortisol-Spiegel
- Chronisch hohe Cortisol-Spiegel reduzieren die Testosteron- und Östrogen-Produktion
- Unfruchtbarkeit und Libidoverlust können somit mittelbar auf chronische Entzündungen zurückzuführen sein
Muskeln
- Entzündungen steigern den Proteinkatabolismus, senken das Transmembranpotential und erhöhen die Schmerzwahrnehmung
- Muskelschmerzen (Myalgie) können somit das Ergebnis chronischer Entzündung sein
Knochen (Osteoporose, Paradontitis etc)
- Proinflammatorische Zytokine spielen bei der Zerstörung von entzündeten Gelenken eine wichtige Rolle
- Bei der rheumatoiden Arthritis steigern TNF, IL-1, IL-6 und IL-17 die Aktivierung von Osteoklasten und induzieren so die Knochen-Zerstörung
Bei einer vorliegenden Entzündung zieht sich das Immunsystem alle Energie- und Vitalstoffreserven.
Daher setzt die Therapie bei chronischer Entzündung auf zwei Ebenen an:
- Suche und Elimination der individuell relevanten Trigger der Entzündung
- Diagnostik und Therapie der zellulären Funktionsdefizienz: Supplementierung von Spurenelementen, Vitaminen, Antioxidantien etc
Spezifische Therapie-Ansätze bei chronischer Entzündung
1. Suppression der Toll-Like-Rezeptoren durch Adaptogene (Immunmodulatoren)
Was sind Toll-Like-Rezeptoren (TLR)?
TLR sind Teil des angeborenen Immunsystems, sitzen i.d.R. auf der Zelloberfläche von Makrophagen (aber auch auf Mastzellen, B-Lymphozyten, auf dem Darmepithel etc) und dienen der Erkennung von Pathogenen, indem sie Strukturen erkennen, die nur auf Krankheitserregern vorkommen. So kann das Immunsystem zwischen körpereigenen und körperfremden Stoffen unterscheiden. Wird eine solche pathogene Struktur erkannt, leiten die TLR die Immunreaktion ein (u.a. über Zytokine wie TNF-alpha, IL-1, IL-6) und modulieren diese.
Es gibt nach aktuellem Wissensstand 13 verschiedene TLR, die auf unterschiedliche Pathogene reagieren.
Die entzündungshemmende Wirkung vieler naturheilkundlicher Präparate ist durch die Suppression der Toll-like-Rezeptoren (TLRs) auf Makrophagen zu erklären:
- Curcuma-Extrakt: “Inhibition of homodimerization of Toll-like receptor 4 by curcumin.” (Biochem Pharmacol. 2006; 72:62-9)
- Zimt (bspw. im Leber- und Entgiftungskomplex CLEAN enthalten): „Cinnamaldehyde suppresses toll-like receptor 4 activation mediated by through the inhibition of receptor oligomerization” (Biochem Pharmacol. 2008; 75:494-502)
- Vitamin D3/K2: “Vitamin D3 down-regulates intracellular Toll-like receptor 9 expression and Toll-like receptor 9-induced IL-6 production in human monocytes” (Rheumatology 2010; 49:1466-71)
- Resveratrol: “Specific inhibition of MyD88-independent signaling pathways of TLR3 and TLR4 by resveratrol.” (J Immunol. 2005; 175:3339-46)
Welche potenten Adaptogene gibt es im Ayurveda und der Traditionellen Chinesischen Medizin?
- Ayurveda: Brahmi, Ashwagandha, Shatavari
- TCM: Vitalpilze (aufgrund ihrer Beta-Glucane) wie Agaricus blazei (Mandelpilz), Hericium oder Reishi
2. Advanced Glycation Endproducts (AGE) reduzieren: Ernährung und Antioxidantien
Was sind AGEs?
Advanced Glycation Endproducts sind kreuzvernetzte Strukturproteine und können als “Brennstoffe“ der systemischen Entzündung betrachtet werden. Sie entstehen durch das irreversible „Verkleben“ (Glykierung) von Proteinen, Lipiden und Nukleinsäuren mit Zucker (Fruktose, Glukose und Galaktose).
AGEs binden an den RAGE-Rezeptor von Monozyten, Makrophagen und Endothelzellen. Dies führt über die Akivierung von Transkriptionsfaktoren wie bspw. NFkB zur Bildung proentzündlicher Botenstoffe wie TNF-alpha, IL-1 und -6, IGF-1 (insulin-like growth factor).
Wie entstehen AGEs?
AGEs können entweder direkt über bestimmte Nahrungsmittel zugeführt werden (exogen) oder sich im Körper über mehrere Wochen bilden (endogen):
Exogen:
- Lebensmittel mit vielen gesättigten Fettsäuren sind in der Regel AGE-reich, wie bspw. Fleisch, Käse oder Wurst. Aber auch die Art der Zubereitung von Lebensmitteln, wie bspw. Grillen, Braten, Frittieren oder langes Kochen kann den AGE-Anteil um ein Vielfaches erhöhen.
Endogen:
- Über die Nahrung zugeführter Zucker, bspw. in Getreide (Weizen), Kuchen, Schokolade etc reagiert irreversibel mit körpereigenen Proteinen, Lipiden, Nukleinsäuren zu sogenannten Early Glucation Products, die im Verlauf mehrerer Wochen zu AGEs werden
- Die endogene AGE-Bildung wird durch einen hohen Blutzuckerspiegel induziert. Daher sind alle Lebensmittel, die den Blutzuckerspiegel stark erhöhen, zu meiden, wenn AGE reduziert werden sollen. Weizen bspw. wird durch die Amylase sehr schnell verdaut, lässt so den Blutzucker stark ansteigen und ist daher ein starker AGE-Bildner.
- Unabhängig vom Blutzuckerspiegel fördert aber auch oxidativer Stress die AGE-Bildung. Daher sind Faktoren, die den oxidativen Stress auslösen (bspw. Zigarettenkonsum) zu identifizieren und zu unterbinden. Zudem ist das körpereigene, enzymatische Antioxidans-System durch Zuführung von Antioxidantien über die Nahrung oder durch Supplementierung zu unterstützen.
3. Darm als potenzieller Entzündungsherd: Leaky Gut und Candida mit Vitalpilzen behandeln
Da vor allem über den Darm eine Entzündungsstimulation mit Antigenen stattfindet, sollte bei chronischer Entzündung immer der Darm betrachtet werden.
"Leaky Gut": Dabei handelt es sich um mikroskopisch kleine Löcher im Darm. Dünndarmzellen haben nur eine mittlere Lebensdauer von etwa fünf Tagen, da sie immer Toxinen, Krankheitserregern etc ausgesetzt sind, so dass sie sich recht häufig regenerieren müssen. Manche Stoffe setzen die Lebensdauer sogar auf nur ca. zwei Tage herab. Wenn dann bspw. die für die Regenration der Dünndarmzellen erforderlichen Mikronährstoffe fehlen und Stoffe wie bspw. Gluten die Verbindung zwischen den Zellen lösen, dann können durch diese mikroskopisch kleinen Löcher unverdaute Nahrungsproteine oder Toxine in den Körper gelangen, was diverse chronische Erkrankungen begünstigt, wie bspw. Autoimmunerkrankungen, Diabetes, allergische Erkrankungen, Bluthochdruck. Gerade Autoimmunerkrankungen hängen sehr häufig mit Leaky Gut zusammen.
Der Vitalpilz Hericium kann bei Leaky Gut die Regenerationsprozesse beschleunigen, indem es das Darmepithel zum Wachstum anregt. Allerdings dauert es bei Leaky Gut mit etwa 6-8 Monaten deutlich länger als im Magen, bis die Schleimhaut „geflickt“ und regeneriert ist.
Dabei ist es immer wichtig, sich nicht nur auf die Pilze zu verlassen, sondern immer alle Mikronährstoffe im Blick zu haben: Wenn bspw. den Darmzellen Bausubstanzen und Wachstumsfaktoren durch Vitamin D-Mangel fehlen, sollte die Ernährung bzw. der Lebensstil umgestellt bzw.in diesem Fall Vitamin D supplementiert und bspw. Gluten aus der Nahrung gestrichen werden.
Candida: Eine weitere, typische Dünndarm-Erkrankung ist Pilzbefall durch Candida albicans, der Blähungen, Bauchschmerzen oder Durchfälle auslösen kann. Eine Dünndarmbesiedelung durch Bakterien oder Candida hängt dabei meist mit einer Dickdarmdysbiose zusammen, d.h. ein Ungleichgewicht in der Darmflora, oder mit einer Untersäuerung im Magen, so dass Krankheitserreger über den Magen in den Dünndarm gelangen.
In diesen Fällen ist der Shiitake erste Wahl, da er ein natürliches Antibiotikum ist und so effektiv Krankheitserreger aus dem Dünndarm entfernen kann. Dadurch zeigen übrigens viele Menschen bei Einnahme des Shiitake in größeren Mengen oder konzentriert als Extrakt eine Entgiftungsreaktion, was oft als Unverträglichkeit missdeutet wird.
Siehe zur antimikrobiellen Wirkung des Shiitake auch https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15773410/ „The juice of this mushroom at a concentration of 5% from the volume of the nutrient medium was found to produce a pronounced antimicrobial effect with respect to C. albicans, S. aureus, E. faecalis, E. coli O-114 and to stimulate the growth of E. coli M-17. Bifidobacteria and lactobacteria exhibited resistance to the action of L. edodes juice.“
4. Oxidativen Stress reduzieren durch Antioxidantien
Auf das Thema Antioxidantien gehen wir in einem separaten Beitrag vertieft ein.
An dieser Stelle sei daher nur erwähnt, dass der Körper über ein enzymatisches Antioxidanssystem verfügt, das die Aufgabe hat, freie Radikale zu entschärfen. Freie Radikale sind hoch reaktiv und können Gewebe schädigen und Entzündungsreaktionen auslösen. Ist dieses körpereigene, enzymatische Antioxidanssystem durch starken oxidativen Stress überfordert, kann die Supplementierung von Antioxidantien Abhilfe schaffen.
Dabei sollte immer ein Antioxidantien-Komplex genommen werden, bei dem die einzelnen Komponenten synergistisch wirken, bspw. indem sie sich gegenseitig regenerieren. Ein solches synergistisches Verhältnis besteht z.B. zwischen den Vitaminen C und E. Denn durch die Reduzierung eines freien Radikals wird das Vitamin selbst oxidiert (= zum freien Radikal) und kann dann wiederum durch das jeweils andere Vitamin wieder reduziert (= „entschärft“) werden. Auch die Alpha-Liponsäure ist nicht nur selbst ein starkes Antioxidans, sondern ist ebenso potent in der Regeneration anderer Antioxidantien und sollte daher in keinem guten Präparat fehlen.
5. Einfluss von ungesättigten Fettsäuren auf Entzündungsprozesse
Ungesättigte Fettsäuren sind Ausgangsstoffe für Eicosanoide („Gewebshormone“), die wichtige Steuerungsaufgaben haben: neben der Zellteilung und Thrombozyten-Aggregation (Blutgerinnung) sind sie v.a. an Entzündungsprozessen beteiligt.
Wichtige Eicosanoide sind
- Prostaglandine
- Prostacycline
- Thromboxane
- Leukotriene
Arachidonsäure (die „schlechte“ Omega 6-Fettsäure) wird verstoffwechselt in
- Prostaglandine 2er Serie
- Thromboxane
- Leukotriene 4er Serie,
- ... die alle zu akuter Entzündung beitragen!
Die Omega 3-Fettsäure EPA dagegen wird verstoffwechselt in
- Prostaglandine 3er Serie
- Leukotriene 5er Serie
- E-Resolvine (E1 hemmt die Einwanderung von Entzündungszellen in das entzündlich veränderte Gewebe sowie die Bildung des Botenstoffs Interleukin 12),
- ...die zur aktiven Auflösung der Entzündung beitragen!
Auch DHA wird in entzündungsauflösende Lipidmediatoren verstoffwechselt, v.a. in Protektine und D-Resolvine: Das Resolvin D2 veranlasst Endothelzellen dazu, Stickstoffmonoxid zu produzieren, wodurch die Anheftung der Leukozyten und damit deren Einwanderung in das entzündete Gewebe unterbunden wird.
Trotz starker Ähnlichkeiten in der Molekülstruktur sind die biologischen Funktionen von Omega 3- und Omega 6-Fettsäuren sehr unterschiedlich:
Omega 3-Fettsäuren…
- liefern nur die „guten“ Eicosanoide und hemmen die Bildung von „schlechten“ Eicosanoiden aus Arachidonsäure
- wirken entzündungshemmend, antirheumatisch, kardioprotektiv und fördern die geistige Entwicklung des Embryos
Omega 6-Fettsäuren
Omega 6 Fettsäuren können sowohl entzündungshemmende (Linol- und Linolensäure), als auch entzündungsfördernde (Arachidonsäure / s.o.) und sogar kanzerogene Eicosanoide bilden, (Omega 3 hingegen bildet nur die „guten“, entzündungshemmenden Eicosanoide (+/-))
Bei Anfall größerer Mengen von „guten“ Omega 6-Fettsäuren (Linol-/Linolensäure) kann daraus vermehrt entzündungsfördernde Arachidonsäure gebildet werden! Daher ist das Verhältnis von Omega 6 zu Omega 3 wichtig.
Der Körper benötigt zur Umwandlung der pflanzlichen ALA in EPA/DHA die Enzyme Delta-6- und Delta-5-Desaturase. Diese beiden Enzyme werden aber auch zur Umwandlung der Omega 6-Fettsäure Linolsäure in andere Omega 6-Fettsäuren benötigt. Durch eine Reduzierung des Omega 6-Fettsäure-Anteils in der Nahrung stehen dem Körper somit mehr Enzyme für die Umwandlung der ALA in EPA/DHA zur Verfügung.
Interessant: In der Steinzeit lag das Verhältnis von Omega 6 zu Omega 3 bei 4:1. Durch Viehzucht, Masttierhaltung und Ackerbau hat sich das Verhältnis zulasten der Omega 3-Fettsäuren immer weiter verschlechtert und liegt heute in westlichen Gesellschaften bei ~20:1 (die DGE empfiehlt ein Verhältnis von 5:1)!